Wir über uns

Entstehungsgeschichte der Abteilung Stadtmitte / Abt.6

Die Abteilung Stadtmitte entstand erst im Jahr 2003 aus der Fusion der zwei Abteilungen Altstadt und Weststadt. Beide waren zu dieser Zeit praktisch für das fast identische Einsatzgebiet zuständig und teilten sich eine Unterkunft auf der Feuerwache in Baden-Baden. Nichts lag also näher als eine Fusion der beiden freiwilligen Feuerwehren. Diese anfänglich etwas ungewohnte Situation zweier plötzlich zusammengewürfelter Kreise meisterte der damalige Kommandant der Altstadt, Thomas Knuth, zusammen mit seiner neuen, großen Abteilung mustergültig. 

 

Heute wird die Abteilung von Tobias Schindler geführt. Da sind die Fakten & Zahlen zur unserer "Stadtmitte":

 

Gründung der Abteilung Altstadt: 1847

Gründung der Abteilung Weststadt: 1866

 

Mitglieder der Einsatzabteilung: 46

Mitglieder der Jungendfeuerwehr: 16

Mitglieder der Altersmannschaft: 15

 


Die Abteilung als Sonderfall

Einsatztaktisch gesehen nimmt die Abteilung Stadtmitte, im Fachjargon auch Abt.6 genannt, eine Sonderstellung ein. Meist ist eine freiwillige Feuerwehr so aufgestellt, dass sie sowohl in urbanen als auch suburbanen Gebieten sich aus dem Alltagsgeschehen heraus formiert, zu Unfällen und Schadensereignissen ausrückt und diese auch in der Anfangsphase alleine bewältigen muss bis Verstärkung eintrifft. Die Abt.6 unterscheidet sich hiervon ein wenig. Durch die Unterbringung in der Feuerwache Baden-Baden, zusammen mit der Berufsfeuerwehr, teilen sich diese beiden Wehren praktisch das selbe Einsatzgebiet, das selbe Gerätehaus und einen Großteil der Fahrzeuge. Und natürlich liegt es auf der Hand, dass die Berufsfeuerwehr immer schneller am Geschehen ist als die freiwillige. Somit ergibt sich für die Abt.6 sehr oft die Situation der „nachrückenden Einheit“. Die Wachschicht rückt im Alarmfall in der Regel mit 10 Mann aus. Der klassische Löschzug als taktische Einheit besteht jedoch aus 21 Mann. So vervollständigt die freiwillige Abteilung im Alarmfall, nachrückender Weise, den Löschzug der Stadt Baden-Baden. Sicher wird dieser in der vollen Stärke nicht immer benötigt. Die Wachschicht ist entsprechend leistungsfähig um kleinere Ereignisse alleine bewältigen zu können. Ist jedoch schon bei der Notfallmeldung erkennbar, dass es sich um eine größere Sache handelt, werden bei der Notfallmeldung bestimmte Stichworte erwähnt oder befindet sich der Einsatzort an oder in einem entsprechenden Gebäude oder Ort, wie z.B. ein Altenheim, Krankenhaus, Hotel oder eine Tiefgarage, entscheidet der Einsatzleitrechner automatisch, dass auch die Abt.6 alarmiert wird.


Fehlalarme

Alle großen oder potenziell als Risiko eingestuften, sowie öffentlichen Gebäude in Baden-Baden sind durch aufgeschaltete Brandmeldeanlagen (BMA) mit der Feuerwehr verbunden. Diese Anlagen sind so sensibel eingestellt, dass schon in der ersten Entstehungsphase ein potenzieller Brand erkannt wird. Dem entsprechend ist die Fehlerrate dieser Anlagen, trotz großer Bemühungen, recht hoch. Dies führt im Endeffekt zu einer recht hohen Fehlalarmierung der Feuerwehr und logischerweise auch der freiwilligen Feuerwehr. Eine solche Tatsache fordert viel Disziplin bei unseren aktiven Mitgliedern, viel Toleranz bei den Familien und Arbeitgebern unserer Kameradinnen und Kameraden und viel Toleranz bei den Bürgern der Stadt, wenn nun schon wieder die Feuerwehr mit viel Lärm und Getöse durch die Straßen donnert um kurz darauf wieder zurück zu fahren als wäre nichts geschehen. Ist es im eigentlichen Sinne auch nicht. Es handelte sich um einen Fehlalarm! Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Zahl der ausgedehnten Feuer in den letzten Jahren in Baden-Baden deutlich zurückgegangen ist. Ein Resultat der vielen BMA.


Wachbesetzung & Paralleleinsatz

Befindet sich die Wachschicht in einem Einsatz, der noch nicht abgearbeitet ist und kommt ein zweiter Einsatz parallel zum ersten dazu, so muss der Disponent der Leitstelle entscheiden, ob und woher er nun eine weitere Einheit bekommt. In der Regel wird dann eine freiwillige Abteilung alarmiert. Je nach Einsatz, Dimension oder Anforderungsprofil sogar mehrere. Die Abt. Stadtmitte wird in solch einem Falle recht oft mit hinzugezogen, da sie auf sehr viele Fahrzeuge wie beispielsweise eine Drehleiter, einen Rüstwagen oder ähnliches Zugriff hat, was die freiwilligen Abteilungen im Umland oft nicht haben. Man spricht hier von einem sogenannten Paralleleinsatz. Die Abt.6 kann neben dem klassischen Alarm über Funkmeldeempfänger aber auch via Mobiltelefon zu einer sogenannten Wachbesetzung alarmiert werden. Befindet sich die Wachschicht in einem Einsatz und ist in diesen auch für nicht absehbare Zeit gebunden, so kann der diensthabende Einsatzleiter einen „Wachbesetzungsalarm“ auslösen. Denn rein theoretisch ist für die Zeit des Einsatzes, dessen Ende noch nicht in Sicht ist, die Stadt ohne Feuerwehr. Dann rücken die freiwilligen Kräfte der Abt.6 ein, um auf der Feuerwache ihre Fahrzeuge zu besetzten und einen Schutz der Bevölkerung wieder zu gewährleisten. Hier können die Abteilung dann klassische Feuerwehreinsätze treffen wie z.B. Brandeinsätze, Verkehrsunfälle, Ereignisse mit Gefahrgut, Auslösen einer BMA bis hin zu medizinischen Erstversorgungen. Denn ist der Rettungsdienst des DRK im Stadtgebiet überlastet oder temporär nicht verfügbar, so übernimmt diese Aufgabe die Feuerwehr, bis ein Rettungsdienst aus der Nachbarregion eintrifft.

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